Der schnellste Weg zur Enttäuschung: Einmal KI-Software einkaufen, Haken an das Thema und dann sollen bitte alle mit KI einkaufen. Technik kaufen reicht schlichtweg nicht. Das findet auch Bernard Kukla, Vice President bei DIG AT. Er meint: „Menschen, Prozess und Software – das ist das Wichtigste in Einklang zu bringen.“ Auf technologischer Ebene ist es entscheidend, über saubere Daten und klar definierte Strukturen zu verfügen, denn sie bilden die Basis für den effektiven Einsatz von KI. Gleichzeitig solle man „die Menschen mitnehmen auf die Reise der Veränderungen.“ Diese Aufgabe liege in der Verantwortung strategischer Einkäufer sowie der Führungsebene.
Flexibilität ist laut Kukla das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines E-Procurement-Systems. Um in einer dynamischen, sich ständig wandelnden Welt zukunftsfähig zu bleiben, sollte die Lösung offen für Integrationen sein – etwa mit externen Partnerplattformen und Marktplätzen sowie bei der Abbildung von Katalogen und Subsystemen.
Beim Einsatz von KI-basierten Empfehlungs- oder Sortieralgorithmen in Katalogsystemen empfiehlt Kukla, folgende Fragen immer wieder zu stellen:
Transparenz: Wo wurde KI eingesetzt?
Steuerbarkeit: Wo darf ich überhaupt KI einsetzen? Welche internen und IT-rechtlichen Vorgaben existieren?
Verifizierung: Sind die KI-Ergebnisse valide und entsprechen sie den Compliance-Vorgaben?
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