Öffentliche Einrichtungen haben den Ruf, alles Neue abzulehnen und sollen sich nun mit KI befassen. Eine Mammutaufgabe, bei der Nicole Weiss, Gruppenleiterin Digitalisierung, Compliance und Support bei Beschaffungen Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) häufig wiederkehrende Probleme in Einrichtungen sieht. Entscheidend sei, die Implementierung von KI auf technologischer, prozessualer, kultureller und organisatorischer Ebene anzugehen.
Auf technologischer Seite müssen Abläufe, beispielsweise P2P-Prozesse, angepasst und optimiert werden. „Auch organisatorisch ist das Thema des Wandels der digitalen Transformation bei uns ein ganz wichtiges“, erklärt Weiss. Besonders betont sie, wie zentral eine Unternehmenskultur ist, die offen für Veränderungen ist und sich aktiv mit Innovationen auseinandersetzt.
Die GIZ selbst setzt dabei nicht nur auf externe KI-Lösungen, sondern entwickelt auch eigene Anwendungen. Ein Beispiel ist der hausinterne Chatbot KIM, der inzwischen in der Lage ist, Nutzeranfragen in mehreren Sprachen zu beantworten. Mit Blick auf externe Lösungen wünscht sich Weiss für die öffentliche Beschaffung vor allem mehr Produkte mit integrierter KI-Funktionalität. Wichtig ist ihr dabei, dass diese Lösungen passgenau auf die Anforderungen des öffentlichen Auftragswesens zugeschnitten sind – und perspektivisch einen Zugang zum europäischen Beschaffungsmarkt ermöglichen.
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