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Frauen im Einkauf - für eine nachhaltigere Beschaffung?

Interview mit Dr. Jane Lynch über die Rolle der Frau im Einkauf.

Interview mit Dr. Jane Lynch über die Rolle der Frau im Einkauf.

Gehört Frauen im Einkauf die Zukunft? Darüber haben wir mit Dr. Jane gesprochen. Sie ist Dozentin für Beschaffung und Supply Chain Management an der Cardiff University Business School in Wales. Als bekannte Vordenkerin und Akademikerin gibt sie uns ihre Einschätzungen darüber, wie Pädagog*innen und Unternehmen an einer nachhaltigeren Zukunft im Beschaffungswesen arbeiten, indem sie Karrieremöglichkeiten und eine nachhaltige Zukunft für Frauen in dieser Branche schaffen.

Ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen im Beschaffungswesen verzerrt?

Wir sehen, dass sich der Beschaffungssektor verändert. Es geht definitiv in die richtige Richtung, wenn auch nur langsam. Dieser Beruf erfordert viel mehr Soft Skills und das erkennen die Menschen auch. Frauen sind sehr gute Diplomatinnen, Managerinnen und Entscheidungsträgerinnen. Gerade wenn es um Themen wie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, soziale Werte, Corporate Social Responsibility, Nachhaltigkeit und Umwelt geht, sind Frauen in der Regel sehr interessiert und fühlen sich von diesen emotionalen Werten angezogen.

Mit welchen Herausforderungen sehen sich Frauen in der Beschaffung und im Supply-Chain-Management konfrontiert?

Wir müssen an den eigenen Wert und die eigenen Fähigkeiten sowie an die von anderen glauben. Ich rate meinen Studierenden, selbstbewusst, entschlossen und professionell zu sein, aber vor allem auch sich selbst treu zu bleiben und sich nicht zu verstellen, nur um den Vorstellungen von anderen zu entsprechen. Ein Teil der Herausforderung im Beschaffungswesen besteht also darin, Frauen davon zu überzeugen, dass sie durchaus bereit sind, (in führende Positionen) befördert zu werden oder nach Aufstiegsmöglichkeiten zu suchen.

Durch die letzten paar Jahre – und das hybride Arbeiten – haben sich uns definitiv mehr Möglichkeiten eröffnet. So wie ich das sehe, denken wir inzwischen anders darüber, was in dieser neuen Arbeitsweise möglich ist. Seit der Pandemie herrscht große Unsicherheit und weil die Menschen derzeit viel von zu Hause bzw. remote arbeiten, war die Arbeitskräftemobilität noch nie so hoch wie jetzt. Die Menschen sehen das als eine Chance, ihre Rolle im Unternehmen zu verändern und sich beruflich weiterzuentwickeln.

Dr. Jane Lynch, Dozentin für Beschaffung und Supply Chain Management an der Cardiff University Business School

Durch die letzten paar Jahre – und das hybride Arbeiten – haben sich uns definitiv mehr Möglichkeiten eröffnet. So wie ich das sehe, denken wir inzwischen anders darüber, was in dieser neuen Arbeitsweise möglich ist. Seit der Pandemie herrscht große Unsicherheit und weil die Menschen derzeit viel von zu Hause bzw. remote arbeiten, war die Arbeitskräftemobilität noch nie so hoch wie jetzt. Die Menschen sehen das als eine Chance, ihre Rolle im Unternehmen zu verändern und sich beruflich weiterzuentwickeln.

Dr. Jane Lynch, Dozentin für Beschaffung und Supply-Chain-Management, Cardiff University Business School

In welche Richtung entwickelt sich die Branche hinsichtlich der Chancenverbesserung für Frauen?

Meiner Meinung nach war es noch nie so wichtig wie heute, mehr Frauen in Führungspositionen zu haben. Und das ist nur ein Indiz dafür, wo wir uns im Moment befinden und wie die Unternehmen unserer Zeit ticken. Derzeit sehen wir einen Wandel in der Business-Welt sowie eine spannende digitale Transformation. Unternehmen denken inzwischen anders über ihre Marktpositionierung, Struktur und Strategie. In diesen Unternehmen ist also viel mehr Kreativität gefragt. Gerade im Bereich kreatives und innovatives Denken sind Frauen unschlagbar. Frauen haben zweifellos andere Stärken. Ich denke, dass Unternehmen allgemein mehr auf Gleichberechtigung und Vielfalt setzen. Alle Menschen gleichermaßen einzubeziehen, gehört zu den künftigen Strategien des öffentlichen und privaten Sektors entscheidend mit dazu. Unternehmen schätzen den Mehrwert, den Frauen in ihre Teams und Führungshierarchie bringen, indem sie den Weg für Neues bereiten und Situationen und Herausforderungen aus einer etwas anderen Perspektive betrachten.

Wie ist das Verhältnis zwischen Studentinnen und Studenten in Ihren Studiengängen in den Bereichen Beschaffung und Supply-Chain-Management? Gab es mehr Bewerbungen von Frauen im Vergleich zum Vorjahr?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Studentinnen erst ein Marketing- oder BWL-Studium absolvieren und nach ihrem Abschluss in die Beschaffung wechseln, nachdem sie aus erster Hand erfahren haben, wie wertvoll dieser Bereich im täglichen Arbeiten ist. Gerade in unserer modernen und gewissenhafteren Welt erkennen Frauen die Bedeutung des Beschaffungswesens an. Dann entwickeln sie eine Leidenschaft für diesen Beruf und leisten darin tolle Arbeit.

Wie können wir die nächste Generation junger Frauen dazu bewegen, eine Karriere im Beschaffungswesen in Betracht zu ziehen, sei es im öffentlichen oder im privaten Sektor?

Wie wir unsere Studierende unterrichten und Werte vermitteln, setzt definitiv neue Maßstäbe für die Geschlechtergleichstellung im Berufsalltag. Dabei spielen Schulen, Universitäten und Fachhochschulen eine wichtige Rolle. Ich würde mich freuen, wenn die Themen Beschaffung, Lieferkette und Logistik stärker in den Lehrplan der Sekundarstufe aufgenommen würden. Der Fokus sollte nicht nur auf traditionellen Bereichen wie Marketing, Personalwesen oder Buchhaltung liegen. Wenn sich Studierende für einen Studiengang entscheiden, wissen sie wenig bis gar nichts darüber, wie wichtig Beschaffung und Supply Chain Management im Unternehmen sind.

Es liegt aber auch in der Verantwortung der Unternehmen, jungen Frauen mehr Möglichkeiten für ihre berufliche Entwicklung zu bieten. Unite unterstützt bereits Business Management Studierende der Cardiff University mit (Langzeit-)Praktika. Genau solche Maßnahmen, ebenso wie Absolventenprogramme und Ausbildungsplätze, sollten Unternehmen generell fördern und bereitstellen.

Es liegt aber auch in der Verantwortung der Unternehmen, jungen Frauen mehr Möglichkeiten für ihre berufliche Entwicklung zu bieten.

Dr. Jane Lynch

Vielen Dank, Jane, dass wir mit Ihnen sprechen durften und Sie uns Ihre Einschätzung über diese wichtigen Themen gegeben.

Flexible and hybrid work models

Flexible und hybride Arbeitsmodelle

Unite bietet Frauen in 15 Ländern in ganz Europa Unterstützung für ihre persönliche Entwicklung und Karriere im Bereich E-Procurement. Durch flexible und hybride Arbeitsmodelle sowie verschiedene unternehmensweite Leistungen spricht sich Unite für eine gesunde Work-Life-Balance aus.