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Die Menschen in der Ukraine sind dankbar für die Unterstützung

Ein trauriger Anlass für ein Jubiläum: Vor zwei Jahren überfielen russische Truppen die Ukraine. Zehntausende Tote und Verletzte auf beiden Seiten, unermessliches Leid und Zerstörungen sind die Bilanz dieses zermürbenden Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Georg Jachan vom Verein für weltweite Nothilfe in einem Spendenlager

Einer, der von Anfang an die ukrainische Bevölkerung mit Hilfslieferungen unterstützte, ist Georg Jachan vom Verein weltweite Nothilfe. Wir haben ihn erneut zum Interview getroffen.

Durch seine jahrelangen Kontakte zu Organisationen und Netzwerken konnte Georg bereits wenige Tage nach dem Angriff das erste Mal mit einem Transport Richtung Ukraine aufbrechen. In den vergangenen zwei Jahren hat Georg mit seinem Team auch für unsere Hilfsaktion Unite for Ukraine mehrfach wichtige Hilfslieferungen auf den Weg gebracht. Dies war dank der Unterstützung unserer österreichischen Lieferanten möglich. Sie stellten uns zum Sonderpreis beispielsweise dringend benötigte Materialien wie Arbeitskleidung, Stirnlampen, Powerbanks und Batterien zur Verfügung oder steuerten zusätzliche Artikel bei.

Video-Interview mit Georg Jachan

Unser Kollege Robert Klembas sprach mit Georg Jachan über die aktuelle Situation der Menschen vor Ort. Im 14-minütigen Video-Interview berichtet er, mit welchen Herausforderungen er zu kämpfen hat und wie man den Verein unterstützen kann. Eine gekürzte Textversion des Interviews finden Sie im Folgenden.

Robert Klembas, Unite for Ukraine, interviewt Georg Jachan vom Verein für weltweite Nothilfe.

Herr Jachan, wie geht es den Menschen vor Ort nach zwei Jahren Krieg?

Die Situation vor Ort gestaltet sich so, dass die direkte Situation an der Front einem Stellungskrieg gleicht, wie damals im Ersten Weltkrieg. Wir versorgen immer noch 15 Dörfer in Donezk wenige Kilometer von der Front entfernt. Menschen, die ausharren und hoffen, dass der Krieg bald vorbei ist. Die Bevölkerung, speziell in großen Städten, lebt in kontinuierlicher Angst, bombardiert zu werden. Kaum vorzustellen, wie es ihnen geht. Unvorstellbar, dass es immer noch Menschen gibt, die immer noch an der Front bleiben trotz täglichen Beschusses.

Sie unterstützen seit zwei Jahren die Menschen vor Ort. Was treibt Sie an?

Es ist das Mitgefühl. Wenn das Elend ein Gesicht hat, ist es persönlich schwer, aufzuhören. Wir arbeiten in Dimensionen, die für uns nicht absehbar waren. Seit Kriegsbeginn haben wir 26 40-Tonner mit humanitärer Hilfe bis an die Front gebracht. Wir haben um die 125 Minibusse mit Lebensmitteln und medizinischer Versorgung beispielsweise in Rumänien eingekauft und an die Front transportiert, dahin, wo es gebraucht wurde. Es ist nicht so, dass wir die Sachen an der Grenze abladen. Wir fahren, soweit es irgendwie möglich ist. 

Mit welchen Herausforderungen haben Sie am meisten zu kämpfen?

Logistisch ist jeder Transport eine neue Herausforderung, es gibt neue Auflagen und Gefahren. Mittlerweile ist so, dass Hilfstransporte direkt beschossen werden! Das haben wir selbst erlebt. Wir versorgen die Menschen in den verbleibenden Kellerruinen mit Essen und Kleidung, während über uns geschossen wird. Das größte Problem ist, dass Gefahren nicht mehr abzuschätzen sind. Wir halten uns an die Vorgaben des Militärs. Niemand von uns möchte an der Front sterben. Dazu kommt, dass die ganz Logistik von Seiten der Ukraine nicht einfach geworden ist. Alle Hilfslieferungen müssen online vorab registriert werden. Man will genau wissen, was ins Land kommt, um unerwünschte Lieferungen zu verhindern.

Wie kann man Sie als Verein unterstützen?

Wir halten nach wie vor Rücksprache mit den Menschen vor Ort. Der Bedarf ändert sich fallweise. Wir liefern nichts, was nicht gebraucht wird. Was immer wichtiger wird, sind Lebensmittel und medizinische Versorgung. Wir brauchen immer mehr finanzielle Unterstützung, da die Transporte extrem teuer geworden sind. Aktuell kostet ein 40-Tonner rund 4.000 Euro. Anfang des Krieges hatten wir viele Unterstützer und Spender. Die Hilfe ist massiv zurückgegangen.

Wie es aussieht, ist ein baldiges Ende noch nicht absehbar.

Zu einem Kriegsende kann man nur Mutmaßungen abgeben, aber persönlich glaube ich, dass man irgendwann einmal verhandeln muss. Bis dahin machen wir weiter. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei  Unite für die Zusammenarbeit bedanken. Im Namen der Menschen im Donbass speziell soll ich ausrichten, dass sie wirklich dankbar für die Unterstützung sind, und es geht hier nicht nur um materielle Unterstützung. Es geht vor allem auch um ein Zeichen, dass man setzt. Wir lassen euch nicht allein, wir stehen zu euch, wir sind Europa.

Drei Menschen bilden ein Herz mit ihren Fingern

Danke, Georg Jachan

Wir danken Georg Jachan und seinem Team vom Verein für weltweite Nothilfe von Herzen für seine unglaubliche Leistung in der Ukraine. Wir freuen uns mit ihm gemeinsam einen Beitrag leisten zu können, damit es den Menschen in der Ukraine zumindest ein kleines bisschen besser geht. Wie auch Sie Georg Jachan mit Geld- oder Sachspenden unterstützen können, erfahren Sie hier mehr.

Europakarte, die eine Verbindung von Deutschland in die Ukraine zeigt

Unite for Ukraine: Zusammenarbeit mit Lieferanten

Mit Unite for Ukraine haben wir eine Plattform auf unserer Webseite geschaffen, auf der sich Menschen über den Verein für weltweite Nothilfe informieren können und erfahren, wie sie selbst unterstützen können. Wir von Unite sind dankbar für jede Unterstützung und laden Lieferanten und Organisationen einladen, mit uns in Kontakt zu treten und weiter zu unterstützen.