Der Energiesektor steht derzeit vor einigen Herausforderungen, die nach innovativen Lösungen verlangen. Von der Dekarbonisierung über die Dezentralisierung bis KI und Digitalisierung - und das alles vor dem Hintergrund steigender Nachfrage und steigenden Kostendrucks - stehen Beschaffungsexperten an vorderster Front, wenn es darum geht, Unternehmen bei der Bewältigung von Umbrüchen zu unterstützen, Wandel voranzutreiben und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, mit welchen Beschaffungslösungen Unternehmen im Energiesektor diese Herausforderungen angehen können.
Was sind die aktuellen Herausforderungen im Energiesektor?
Wie nahezu jede Branche sieht sich auch die Energiewirtschaft mit akuten Themen wie Nachhaltigkeit, Lieferkettenrisiken, steigenden Kundenanforderungen und wirtschaftlicher Instabilität konfrontiert. Hier ein paar Beispiele, wie sich diese und weitere Faktoren gerade im Energiesektor bemerkbar machen:
Dekarbonisierung als Mittel gegen die Klimakrise
Die CO2-Senkung ist und bleibt eines der Hauptziele im Kampf gegen die Klimakrise. Trotz eines vorübergehenden CO2-Rückgangs im Jahr 2020 stiegen die Treibhausgasemissionen im Jahr 2021 fast wieder auf das Niveau von vor der Pandemie an. Um die 1,5-Grad-Grenze noch zu erreichen, müssen vor allem die großen Volkswirtschaften der Welt schnell auf erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Biokraftstoffe umsteigen und auf saubere Energiealternativen wie grünen Wasserstoff oder Magma setzen. Der Wandel weg von Kohle, Öl und Gas passiert zwar nicht über Nacht, denn die Kapazitäten und Infrastrukturen der erneuerbaren Energiequellen sind begrenzt. Einige europäische Nationen müssen dadurch auf andere Länder ausweichen, um ihre Nachfrage zu decken. Das wurde vor allem mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine deutlich.
Der weltweit steigende Energiebedarf
Entwicklungen hin zum E-Antrieb und elektrischen Lösungen im Verkehrs- und Bauwesen sowie die wachsenden Rechenzentren haben den Energiebedarf zuletzt stark steigen lassen. Um all dem gerecht zu werden, bereitet sich der Energiesektor auf eine Verdreifachung des Strombedarfs bis 2050 vor (eine Verfünffachung des Wasserstoffanteils und eine 10 %-ige Steigerung des Gasanteils im nächsten Jahrzehnt). Um bis 2050 Netto-Null zu erreichen, muss bis 2030 jedes Jahr dreimal so viel in saubere Energie investiert werden. Damit Unternehmen dieser Nachfrage gerecht werden können, spielen eine entsprechende Infrastruktur, exakte Prognosen und Kostenschätzungen eine entscheidende Rolle.
Ein dezentraler Ansatz für Energienetze
Die schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglicht Vebraucherinnen zugleich, selbst erneuerbare Energien zu produzieren, z. B. mit Solarzellen auf dem Dach. Dadurch werden die Haushalte nicht nur nachhaltiger, sondern auch energetisch unabhängiger. Beschaffungsexpertinnen müssen sich also mit neuen Lösungsansätzen wie dezentralen Energiesystemen befassen, die auf gemeinsam genutzten Energiequellen basieren und skalierbar sind. In Glasgow ist beispielsweise die regionale Energieerzeugung auf dem Vormarsch. So werden Wohnungsbaugesellschaften ermutigt, sowohl ihre eigene Energie zu erzeugen als auch Möglichkeiten der gemeinsamen Energienutzung zu entwickeln.
Die Digitalisierung der Energieerzeugung und die Beschleunigung der KI
Die Digitalisierung ist das Rückgrat der Energiewirtschaft von morgen. Die zunehmend verzweigten Energienetze werden bereits von intelligenten Lösungen wie KI-gestützten Vorhersagen, Smart-Geräten, Blockchain zum transparenten Energie-Tracing und digitalen Zwillingen zur virtuellen Nachbildung von Kraftwerken unterstützt. Generative KI-Tools könnten dazu beitragen, viele der hier genannten Herausforderungen zu bewältigen, und etwa Energienetze zuverlässiger und nachhaltiger zu gestalten, Kosten einzusparen und besser mit Nachfrageschwankungen umzugehen.
Wirtschaftliche Unsicherheit, Inflation und steigende Energiepreise
In einer unbeständigen Wirtschaftslage müssen Beschaffungsteams in Energieunternehmen herausfinden, wie sie trotz Inflation, Kostendrucks und steigender Energiepreise Geld sparen können. Ihre Aufgabe ist es, nach kosteneffizienten Lösungen zu suchen, Innovation voranzutreiben und Unternehmensprozesse so effizient wie möglich zu machen, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Das ist ein wahrer Balanceakt zwischen Nachhaltigkeitsinitiativen und Kosteneinsparungen.
Wie trägt die Beschaffung aus strategischer Sicht zur Bewältigung dieser Herausforderungen bei?
Die Beschaffung spielt bei der Bewältigung solcher Herausforderungen eine große Rolle und hilft, Innovationen im gesamten Unternehmen voranzutreiben – von der Stabilisierung der Lieferketten bis zur digitalen Transformation und der Energiewende. Als wichtiger Teil der kritischen Infrastruktur des Landes kann der Energie- und Versorgungssektor Beschaffungsstrategien nutzen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Die richtige Lieferantenauswahl
Beschaffungsteams können schon bei der Lieferantenauswahl auf Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Innovation achten. Dies ist von entscheidender Bedeutung für eine Branche, die sich schnell verändert und in der ständig neue technische Anforderungen und Entwicklungen aufkommen. Energieversorgern fällt es mitunter nicht leicht, ihren Bedarf schon weit im Voraus und auf lange Sicht festzulegen. Deshalb brauchen sie Beschaffungslösungen, die ihnen eine große Lieferantenvielfalt bieten.
Gerade im Energiesektor spielen zudem Zuverlässigkeit und Beständigkeit eine zentrale Rolle, sprich: vertrauenswürdige und geprüfte Lieferanten, die den Bedürfnissen ihrer Kunden nachkommen können. Auf digitale Plattformen nach Nachhaltigkeitskriterien oder Angeboten präferierter regionaler Lieferanten zu filtern, sind zwei Beispiele, wie Beschaffungslösungen den Anforderungen der Kunden nachkommen. Um auch Nischenprodukte und -komponenten liefern zu können, ist zudem ein hohes Maß an technischem Know-how vonnöten.
Regelkonforme dezentrale Beschaffung unterstützen
Mit einer rechtlich konformen Beschaffungsstrategie können Unternehmen besser dezentrale Beschaffungsinitiativen unterstützen. Das fängt schon an bei der Förderung von mehr Transparenz und ethischen Beschaffungspraktiken sowie der Einhaltung von Umweltstandards. Dezentrale Beschaffungsteams sollen dazu ermutigt werden, mit regionalen Lieferanten zusammenzuarbeiten und gemeinschaftsorientierte Initiativen in die Wege zu leiten, um schneller ans Ziel zu kommen.
Die Beschaffungsplattform von Unite baut auf diesem Grundprinzip auf. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre bestehenden regionalen Lieferanten einzuladen, mit einem eigenen Katalog auf der Plattform präsent zu sein. So können dezentrale Teams weiterhin bei ihren bevorzugten Lieferanten einkaufen, während die zentrale Einkaufsabteilung die Kontrolle über ihre Ausgaben behält.
Damit sich dieser Ansatz durchsetzen kann, brauchen Beschaffungsteams digitale Tools und Schulungen, um mehr über die Vorteile der dezentralen Beschaffung und der damit einhergehenden Stärkung der regionalen Wirtschaft zu lernen. Der führende deutsche Energieversorger EnBW sah sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, darunter die Reduzierung von Maverick Buying, bessere Preisstabilität und Nachhaltigkeit.
Mit Unite hat das Unternehmen nun eine zentrale Lösung für seinen indirekten Einkauf gefunden und kann nun sämtliche Lieferanten an einem Ort verwalten. Alle Mitarbeitenden können jetzt über einen digitalisierten und standardisierten Beschaffungsprozess bestellen. So werden Kosten eingespart und Maverick Buying verhindert.
Nützliche Beschaffungsfunktionen für ein führendes Energieunternehmen
Erfahren Sie hier, wie der Energieversorger EnBW durch eine Vereinheitlichung seiner Beschaffung mit Unite für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz sorgen konnte.
Ein besserer Einblick in die Wertschöpfungskette
Bislang war die Verwaltung der sogenannten Scope-3-Emissionen recht schwierig. Bei einer Vielzahl von Lieferanten kann eine genaue und umfassende Datenerfassung durchaus mühsam sein. Durch fehlendes internes Wissen über Datenbewertungsmethoden ist es für Unternehmen schwer, über die tatsächlichen Auswirkungen ihrer Lieferkette Bescheid zu wissen. Bis jetzt jedenfalls!
Das innovative Softwareunternehmen Yook bietet Unternehmen Einblicke in ihre Treibhausgasemissionen als festen Bestandteil ihrer digitalen Beschaffungslösungen. Mit der Technologie von Yook kann die Datenerfassung, -bereinigung und -auswertung automatisiert und verwaltet werden. Dadurch bleibt den Nutzer*innen eine manuelle Datenerfassung erspart. Gleichzeitig erhalten sie die Einblicke, die sie brauchen, um nachhaltigere Beschaffungsentscheidungen treffen zu können.
Unite arbeitet derzeit mit Yook an einem Pilotprojekt. Unser gemeinsames Ziel ist es, ein automatisiertes CO2-Reporting für die Randbedarfe unserer Kunden zu erstellen und Maßnahmen für nachhaltigeren Einkauf zu unterstützen. Sind Sie erst einmal in der Lage, die Auswirkungen Ihrer Lieferkette zu verstehen und Reportings zu liefern, stärkt dies außerdem das Vertrauen zu Ihren Stakeholdern und bietet Ihnen einen Fahrplan für gezieltere Klimaschutzmaßnahmen.
Die Macht der Beschaffung
Um die vielen Herausforderungen im Energiesektor zu meistern und den Wandel zu unterstützen, spielt die richtige Beschaffungsstrategie eine zentrale Rolle. Denn nur mit einer sicheren Beschaffungsstrategie, aus der innovative Technologien, optimierte Prozesse und nachhaltige Geschäftspraktiken nicht wegzudenken sind, schaffen wir den Weg in eine digitalisierte, nachhaltigere Zukunft.
Einkaufslösungen für Energieunternehmen und Versorger
Hier erfahren Sie, wie Unite Energieversorger bei der Optimierung ihrer Beschaffungsprozesse unterstützt, Lieferketten stärkt und Unternehmen bei der Gestaltung der Energiewende zur Seite steht.
Mehr zum Thema Beschaffungsstrategien finden Sie in unserer Rubrik Stories und Insights.
Effiziente Beschaffung in vier einfachen Schritten
Mit diesen Schritten kommt Ihr Unternehmen effizient an seine Produkte und Dienstleistungen.
5 Schritte, um Ihre Prozesskosten zu senken
Erfahren Sie, wie Sie mehr aus Ihren Beschaffungsprozessen herausholen und dabei Kosten sparen können.