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Wie Unite die Evolution im indirekten Einkauf vorantreibt

Lesen Sie hier den Beitrag zum Interview von Christel Constant, Vorstandsmitglied bei Unite, mit CPOstrategy auf der DPW 2024.

„In diesem Bereich gibt es ein enormes Potential.“ - Christel Constant im Interview

Christel Constant, Vorstandsmitglied bei Unite spricht darüber, wie ihr Unternehmen die indirekte Beschaffung inmitten eines umfassenden Transformationsprozesses weiterentwickelt.

Ursprünglich aus der Finanztechnologie, wechselte sie zur Beschaffung – angetrieben von der Überzeugung, dass dort ein echter Wandel möglich ist, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit.  

„Einkaufsentscheidungen können Lieferketten so gestalten, dass sie Umweltbelastungen verringern, faire Arbeitsbedingungen fördern und verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken unterstützen“, sagt sie. „Selbst in der indirekten Beschaffung katalogbasierter Produkte gibt es ein großes Potenzial. Mit nachhaltigen Lieferanten können wir Abfall reduzieren, Energieeffizienz steigern und einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen eines Unternehmens leisten. Es geht darum zu erkennen, dass jede noch so kleine Einkaufsentscheidung ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvolleren und widerstandsfähigeren Lieferkette ist.“ 

Transformation 

Constant ist eine leidenschaftliche Führungspersönlichkeit und eine treibende Kraft für den Wandel im Unternehmen. Sie erkennt neue Marktpotenziale, entwickelt wegweisende Konzepte, setzt Veränderungsprozesse in Gang, unterstützt Teams und fördert Wachstum erheblich. Das Unternehmen, für das sie arbeitet, ist Unite. Unite betreibt eine Plattform für katalogbasierte Bedarfe in Europa, die Einkaufende in den Fokus rückt. Es bietet als Vertragspartner, Ansprechpartner und Kreditor eine zentrale Anlaufstelle für seine Nutzenden. Mit über 20 Jahren Erfahrung verbindet Unite seine rechtskonforme E-Procurement-Lösung mit Rahmenverträgen und vorintegrierten Katalogen von geprüften Lieferanten. So können Unternehmen aus dem privaten und öffentlichen Sektor ihre Beschaffung einfacher gestalten. Gegründet im Jahr 2000 als Mercateo, ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Leipzig heute in 12 europäischen Ländern aktiv, hat über 700 Mitarbeitende und erzielte zuletzt einen Umsatz von 440,8 Millionen Euro. 

Unite hat über zwei Jahrzehnte hinweg eine starke Basis für fairen Wettbewerb und vertrauensvolle Partnerschaften geschaffen. Mit ihrer skalierbaren Infrastruktur unterstützt die Plattform solide Geschäftsbeziehungen, stabile Prozesse und robuste Lieferketten. Im Jahr 2022 wurde Unite als erstes Plattformunternehmen mit dem Fair-Tax-Siegel ausgezeichnet, das den weltweiten Standard für verantwortungsvolle Steuerpraktiken darstellt. Im vergangenen Jahr bekam Unite darüber hinaus das Gold-Label von EcoVadis für seine Nachhaltigkeitsbemühungen. Damit gehört Unite zu den Top 5 % aller bewerteten Unternehmen in dem Zeitraum und sogar zu den Top 3 % in seiner Branche.

Wie Unite die indirekte Beschaffung weiterentwickelt 

„Unite verändert die indirekte Beschaffung grundlegend, indem es katalogbasierte Bedarfe, die ad hoc indirekte Bedürfnisse und wiederkehrende Nachfragen umfassen, die bisher über die Rahmenverträge abgewickelt wurden, auf einer einzigen Plattform unter einem Kreditor zusammenführt. Momentan übernehmen wir das Vertragsmanagement sowie die Auftragsabwicklung und sorgen dafür, dass Einkaufende ihre Bestellungen einfach verfolgen und Retouren bearbeiten können. Finanzprozesse wie Rechnungsstellung und Zahlung werden durch ein zentrales System vereinfacht und ermöglichen so nahtlose Transaktionen und reduzieren finanzielle Risiken.“ 

„Der nächste Schritt in diesem Wandel ist der Übergang zu einem serviceorientierten Modell, das dynamische Beschaffungslösungen für alle katalogbasierten Bedarfe bietet. Unser PraaS-Modell (Procurement-as-a-Service) wird den gesamten Beschaffungsprozess abdecken. Von der Qualifizierung von Lieferanten und Herstellern zur Sicherstellung der Einhaltung von Branchen- und Einkäuferstandards bis hin zur automatischen Bedarfsanalyse für wiederkehrende Bestellungen“, erklärt Christel Constant. „Dieser Ansatz erschließt erhebliche, ungenutzte Einsparpotenziale für unsere Kunden.“ 

Beschaffung im Wandel 

Im Oktober sprach Christel Constant auf der DPW Amsterdam 2024 und moderierte eine Podiumsdiskussion über marktorientierte Strategien in der indirekten Beschaffung. Bei Unite werden marktorientierte Strategien als Schaffung eines gewissen Ökosystems verstanden, bei dem Angebot und Nachfrage nahtlos aufeinandertreffen – mit voller Transparenz für Einkäufer und neutralen Bedingungen für Lieferanten. Der Fokus liegt dabei auf drei zentralen Aspekten: Zugang zu einem breiten und vielfältigen Angebot, einem Einkaufserlebnis mit dem Nutzer im Mittelpunkt und einem effizienteren Lieferantenmanagement. „Ein wichtiger Punkt war auch der steigende Druck in Beschaffungsteams. Da es immer weniger geschäftliche Einkaufende gibt, gewinnt die dezentrale, von Bedarfsanforderern gesteuerte Beschaffung zunehmend an Bedeutung“, erklärt Christel Constant. „Diese Art von Beschaffung erfordert eine bessere Integration von Vorschriften sowie eine höhere Benutzerfreundlichkeit. Administrative Prozesse lassen sich erheblich vereinfachen, wenn weniger Lieferanten zu managen sind und es einen zentralen Zugang mit nur einem Kreditor gibt.“ 

„Bei der Umsetzung dieser Strategien wurde besonders die Bedeutung der richtigen Partnerschaften deutlich und wie wichtig es ist, einen Partner zu wählen, der sich nahtlos in bestehende IT-Systeme integrieren lässt, klare Richtlinien für das Change Management bereitstellt und die Annahme bei Nutzenden durch Onboarding und Schulungen fördert. Bei Unite haben wir unsere Plattform darauf ausgelegt, mehr Transparenz zu schaffen und die indirekte Beschaffung zu optimieren. Bisher lag unser Schwerpunkt vor allem auf funktionalen Anforderungen. Wir haben jedoch bereits damit begonnen, auch nicht-funktionale Aspekte in die katalogbasierte Beschaffung zu integrieren – darunter Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie CO2-Reporting und die Einhaltung von Vorschriften und ESG-Kriterien. Künftig sollen diese Maßnahmen noch ausgeweitet werden und beim Einkauf transparenter sein. So lassen sich die Prozesse durch die Kombination all dieser Elemente optimieren und die Beschaffung nachhaltiger gestalten. Dadurch entsteht ein nachhaltiger Mehrwert – sowohl für Unternehmen als auch für Lieferanten.“ 

Quelle: CPOstrategy

DPW Amsterdam 

Das Motto der DPW Amsterdam 2024 lautete 10X und wie Unternehmen zehnmal größer denken sollen, als es ihre aktuellen Produktionskapazitäten zulassen. Paul Polman, der ehemalige CEO von Unilever, sprach zuvor darüber, dass 10X vor allem eine Frage der Denkweise ist. „Paul Polman erklärte, dass es ambitionierte Ziele braucht, um Partnerschaften auszubauen und so diesen Systemwandel zu ermöglichen“, sagt Christel Constant. 

„Bei Unite stehen wir im Zentrum eines Ökosystems, das Einkäufer, Lieferanten, andere E-Procurement-Plattformen und IT-Partner, die wir in unser System integrieren, umfasst. So haben wir das Gefühl, dass wir im Zentrum des Wandels sein können, da wir mit den verschiedenen Stakeholdern vernetzt sind. Für uns bedeutet 10X aber nicht nur Wachstum – sondern auch, dass wir unserem Zweck folgen. Unser Ziel bei Unite ist es, die Wirtschaft für nachhaltiges Business zu vernetzen. Deshalb müssen wir unser Wachstum, aber auch unseren Einfluss um den Faktor 10 steigern, denn nur so können wir unser Ziel wirklich erreichen.“ 

Zukunftssicher aufgestellt 

Eins ist sicher: Unite bewegt sich. Im nächsten Jahr plant das Unternehmen den nächsten großen Schritt – einen Foundational Service. Dadurch wird es Unternehmen ermöglicht, die Komplexität ihrer indirekten Beschaffungsprozesse zu reduzieren. „Mit unserer End-to-End-Unterstützung können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während ihre indirekte Beschaffung effizient geregelt wird“, erklärt Christel Constant. „Dieser Ansatz steigert nicht nur die Effizienz von Unternehmensprozessen, sondern stellt auch sicher, dass Vorschriften eingehalten und Lieferantenbeziehungen flexibel gestaltet werden können.“ 

Mit der Entwicklung generativer KI (GenAI) in der Beschaffung rechnet Christel Constant im Laufe der Zeit auch mit einer steigenden Akzeptanz von Veränderungen. „Ich glaube, dass wir 2025 und in den Jahren darauf viele neue Angebote und Veränderungen sehen werden“, sagt sie. „Natürlich werden GenAI und Large Language Models viele Branchen beeinflussen. Wir arbeiten bereits mit diesen Technologien, um unserem Ziel einen Schritt näherzukommen. Im nächsten Jahr werden wir gezielt neue Technologien nutzen, um eine nachhaltigere Beschaffung zu unterstützen.“