„Nachhaltigkeit ist ein Informationsproblem,” sagte Julian Mayer, Head of International Growth bei osapiens, beim Dialog Einkauf im Unite Headquarter in Leipzig. Bei der Netzwerkveranstaltung für Einkaufsverantwortliche erklärte er, warum eine gute Informations- und Datengrundlage der Schlüssel zu nachhaltigen Einkaufsentscheidungen ist und wie KI hier unterstützen kann.
Im Einkauf können nur nachhaltige Kaufentscheidungen getroffen werden, wenn bekannt ist, welche Produkte eigentlich nachhaltig sind. Nur mit einer fundierten Informations- und Datengrundlage lassen sich Nachhaltigkeitsziele effizient umsetzen.
Das Apfel-Beispiel
Ein klassisches Beispiel: Oft wird gemeinhin angenommen, dass regionales Obst und Gemüse immer klimafreundlicher ist als Importe aus fernen Ländern. Es kommt darauf an! Ein Apfel aus Deutschland ist nicht per se klimafreundlicher als ein Apfel aus Neuseeland. Das liegt an den Lageremissionen. Deutsche Äpfel lagern nach der Ernte im Herbst monatelang im Kühlhaus und verursachen durch den Energieverbrauch CO2-Emissionen. Ab Juni bis zur neuen Ernte im September sind Äpfel aus Neuseeland daher klimafreundlicher als Äpfel aus Deutschland.
Holistische Datengrundlage
Mittlerweile gibt es zahlreiche ESG-Transparenz-Anforderungen auf nationaler und auf EU-Ebene, die Unternehmen und Organisationen zur Transparenz zwingen und somit dabei helfen, besser informierte Einkaufsentscheidungen zu treffen. Von der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) bis zur EU-Entwaldungs-Verordnung (EUDR) - zwischen all diesen Anforderungen werden bei genauerem Hinschauen Informations-Synergien sichtbar. Würde man jede dieser Anforderungen einzeln betrachten und jeweils ein Tool dafür einführen, dann hätte man am Ende viele Informationssilos und mehr Komplexität anstelle einer holistischen Informationsgrundlage. Ziel muss eine gemeinsame Datenbasis aller ESG-Aspekte sein und genau hier setzt die Plattform osapiens an. Sie hilft durch Künstliche Intelligenz und Automatisierung dabei, manuelle Aufgaben im Rahmen von ESG-Anforderungen effizienter zu gestalten, Risiken zu minimieren und Transparenz zu schaffen.
Im Fall des LkSG und CSRD führt osapiens auf Basis seiner KI und aus zugrundeliegenden Quellen über Land und Industrie abstrakte Risikoanalysen durch. Bei Hoch-Risiko-Lieferanten kommen zusätzlich automatisiert versendete Fragebögen für eine konkrete Risikoanalyse zum Einsatz. Zusätzlich werden Risiken durch ein fortlaufendes automatisiertes News-Monitoring evaluiert. Besonders beim Thema Lieferantenauswahl und-bewertung lohnt es sich, auf Unterstützung durch Automatisierung zu setzen, um Risiken effizient minimieren zu können.
KI im Einkauf – der ChatGPT-Guide für Einsteiger
KI kann Ihnen im Einkauf nicht nur bei Nachhaltigkeitsfragen helfen, sondern auch beim Lieferantenmanagement, bei der Verhandlung von Konditionen oder dem Aufdecken von Optimierungspotenzialen. Wir haben einen anfängerfreundlichen ChatGPT Guide für den Einkauf erstellt, der Ihnen dabei hilft, Einstiegshürden zu überwinden und KI sinnvoll einzusetzen.
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