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Verhandlungsstrategien im Einkauf

Das sind die wichtigsten Verhandlungsstrategien im Einkauf.

Die Verhandlung mit Lieferanten ist eine der Kernaufgaben im strategischen Einkauf. Dabei gibt es, je nach Zielsetzung und Ausgangslage, verschiedene Verhandlungsstrategien, die zum Einsatz kommen können. Hier gibt es einen Überblick über Definition und Bedeutung von Verhandlungsstrategien, wichtigsten Verhandlungsstrategien im Einkauf und Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Verhandlungen.

Ziele von Verhandlungsstrategien im Einkauf

Verhandlungsstrategien im strategischen Einkauf dienen dazu, bestmögliche Konditionen für das Unternehmen zu erzielen. Sie helfen dabei, Kosten zu senken und Einsparpotenziale zu realisieren. Neben dem Preis können auch Lieferbedingungen, Zahlungsziele oder Serviceleistungen optimiert werden. Durch gezielte Verhandlungen lassen sich zudem  vertragliche Risiken reduzieren, z. B. durch flexible Liefervereinbarungen oder bessere Reklamationsregelungen. Eine klare Strategie stärkt die Verhandlungsposition und hilft, sich gegenüber Lieferanten besser zu positionieren. Nur mit einer guten Vorbereitung können Einkaufsverantwortliche Druckpunkte nutzen und Alternativen anbieten. Klare Strategien und vorbereitete Argumente verkürzen Verhandlungen und reduzieren unnötige Diskussionen, was für eine Effizienzsteigerung im Beschaffungsprozess sorgt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Verhandlungsstrategien ein zentrales Werkzeug im strategischen Einkauf sind, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. 

Erfolgreiche Planung einer Verhandlung: Das Lieferantengespräch optimal vorbereiten

Erfolgreiche Verhandlungen beginnen mit der richtigen Planung. Zunächst müssen Ziele klar definiert werden. Werden Lieferkonditionen, Zahlungsbedingungen, Qualitätsstandards oder Servicevereinbarungen verhandelt? Die Verhandlungsziele bestimmen Ihr Vorgehen und legen die Wichtigkeit der Inhalte fest. Basierend auf den Zielen muss eine Datengrundlage für die Verhandlung geschaffen werden. Hier lohnt der Blick in die Historie mit dem Lieferanten, um ein klares Bild von vergangenen Lieferdaten wie Bezugsvolumen, Preisentwicklung, Lieferzeiten, Anzahl der Reklamationen oder auch die Qualität der gelieferten Produkte zu haben. Ebenso wichtig ist es, die Position des Verhandlungspartners zu verstehen. Einkaufsverantwortliche sollten dessen Marktanteile, Vorlieferanten, Kosten zum Beispiel für Material und Löhne, sowie die aktuelle finanzielle Lage recherchieren. Darüber hinaus sollten die aktuelle Marktlage und Preisentwicklung bekannt sein. 

Preisverhandlung im Einkauf meistern: Taktiken und Tipps  

Es gibt je nach Zielsetzung und Ausgangslage verschiedene Verhandlungsstrategien im Einkauf, die zum Einsatz kommen können. Hier gibt es einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Verhandlungsstrategien und worauf zu achten ist.

Übersicht Verhandlungsstrategien

Win-Win-Strategie

Die Win-Win-Strategie zielt darauf ab, eine Lösung zu finden, von der beide Parteien profitieren. Dies kann zum Beispiel gelingen durch eine Kooperation bei der Produktentwicklung oder dem Austausch von Abnahmegarantien für günstigere Preise. Diese Strategie empfiehlt sich für Einkäufer, die den Fokus auf gemeinsame Vorteile und dem Aufbau einer langfristigen Partnerschaft legen wollen. Der Ansatz stärkt die Beziehung und vermeidet Konflikte und ist daher nicht für kurzfristige Kostenreduktionen geeignet. 

Preisdominierte Strategie (Win-Lose)

Die preisdominierte Strategie verfolgt das Ziel, Kostensenkungen zu erreichen, auch indem Druck auf den Lieferanten ausgeübt wird. Umgesetzt werden kann diese Strategie durch das Verhandeln von Mengenrabatten oder dem Benchmarking von Preisen und der Androhung, den Lieferanten zu wechseln. Hier sind zwar schnelle Einsparungen möglich, es gilt aber zu bedenken, dass es zu Qualitätsverlusten kommen kann oder dem Abbruch der Lieferantenbeziehung. Diese Strategie fokussiert die Maximierung der eigenen Vorteile zulasten des Lieferanten. 

BATNA-Strategie (Best Alternative to a Negotiated Agreement)

Bei der BATNA-Strategie bereitet sich der Einkäufer auf die Verhandlung vor und recherchiert zudem die beste Alternative, falls es zu keiner Einigung kommt. Das Aufzeigen eines Alternativlieferanten stärkt die Verhandlungsposition und erhöht die Sicherheit und den Handlungsspielraum im Gespräch. Allerdings erfordert diese Strategie eine intensive Vorbereitung, um tatsächlich eine geeignete Alternative zu finden. 

Ankereffekt-Strategie

Bei der Ankereffekt-Strategie gibt der Einkäufer ein erstes Angebot ab, setzt damit einen Anker, der den weiteren Verhandlungsverlauf beeinflusst. Das Ziel ist dabei, den Verhandlungsspielraum früh zugunsten der eigenen Position zu lenken. Eine Möglichkeit zur Umsetzung ist, einen sehr niedrigen Startpreis zu nennen oder spezifische Anforderungen, wie eine hohe Qualität, zu betonen. Auf diese Weise lässt sich die Verhandlung effektiv zugunsten der eigenen Vorgaben steuern. Einkäufer sollten jedoch bedenken, dass ein zu aggressiv gesetzter Anker die Lieferantenbeziehung belasten kann.

Kompromissstrategie

Bei der Kompromissstrategie gehen beide Seiten aufeinander zu, um eine Einigung zu erzielen. Das Ziel ist, eine akzeptable Lösung für beide Parteien zu finden, ohne große Zugeständnisse zu machen. Denkbar ist bspw. Eine teilweise Abnahme von Restbeständen oder kürzere Zahlungsfristen im Austausch für geringere Preise. Diese Strategie empfiehlt sich vor allem, wenn eine Verhandlung festgefahren ist und schnell eine Lösung erzielt werden muss. Für beide Parteien können sich jedoch suboptimale Ergebnisse ergeben. 

Paketverhandlung

Bei der Paketverhandlung werden mehrere Themen gleichzeitig verhandelt, um Zugeständnisse auszugleichen. So kann zwischen verschiedenen Verhandlungsfeldern kompensiert werden. Ein mögliches Einsatzszenario ist, wenn gleichzeitig bessere Preise und Mengenrabatte verhandelt werden, aber beim Zahlungsziel und der Vertragslaufzeit Zugeständnisse gemacht werden. Dieser Ansatz bringt Flexibilität und ermöglicht kreative Lösungen, erfordert durch eine gesteigerte Komplexität aber intensive Vorbereitungen. 

KI als digitaler Assistent für Ihre Lieferantenverhandlung

Wie KI Sie bei Ihren Verhandlungsstrategien im Einkauf unterstützen kann, erfahren Sie in unserem ChatGPT Guide für Einsteiger. Dort finden Sie Vorlagen für die Vertragsverhandlung mit Lieferanten, die Sie direkt in ChatGPT kopieren können.