arrow-downarrow-rightburgerchev-downclosedepartmentdownloadexternalglobeloaderlocationloginmagnifiersearchuser facebooklinkedintwitterxingyoutube atbechczdeesfrgbhuieitnlplsk

Nachhaltige Beschaffung – Mit KI bessere Entscheidungen treffen

Dolf van den Boorn ist als Head of Product Management bei Onventis zuständig für das digitale Produktportfolio. Seit 2023 leitet er das Global Product Management Team bei Onventis. Dabei ist er für die internationale Produktstrategie sowie für die Weiterentwicklung des Source-to-Pay-Produktportfolios verantwortlich. Nachhaltigkeit gewinnt für ihn – wie für viele in der Branche – zunehmend an Bedeutung. In diesem Interview spricht er über KI, Daten und darüber, ob sich günstige Preise und nachhaltige Kaufentscheidungen vereinbaren lassen.

Der Wunsch nach nachhaltiger Beschaffung und das Ziel, Kosten einzusparen, scheinen oft im Widerspruch zu stehen. Ist das wirklich so oder lassen sich beide Ansätze miteinander vereinen? Und wenn ja, wie?

Der Preis ist ein treibender Faktor von vielen bei Beschaffungsentscheidungen. Unternehmen müssen allerdings auch Umweltaspekte und ESG-Kriterien berücksichtigen. Daher denke ich, dass Nachhaltigkeit und Kosteneinsparungen vereinbar sind. Lieferanten, die sich ausschließlich auf den Preis konzentrieren, übersehen, dass viele Einkäufer bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen. Schließlich gehen die tatsächlichen Kosten eines Produkts über den reinen Einkaufspreis hinaus. Vielleicht ist die Rechnung jetzt etwas höher, aber am Ende profitieren alle davon. Langfristig kann es sogar günstiger sein: wer mit Lieferanten zusammenarbeitet, die auf Nachhaltigkeit setzen, kann sich einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber denen sichern, die nur auf den Preis achten.

Viele Unternehmen konzentrieren sich darauf, Emissionen, insbesondere Scope-3-Emissionen, zu messen. Was ist Ihre Erfahrung mit den verfügbaren Daten?

Die Messung von Emissionen, vor allem Scope-3-Emissionen, rückt für viele Unternehmen stärker in den Fokus, um ihren ökologischen Fußabdruck richtig zu verstehen. Bei Onventis haben wir ein Tool entwickelt, das Emissionen auf Basis eines ausgabenbasierten Ansatzes berechnet und diese Daten mit lieferantenspezifischen Emissionswerten kombiniert. Da uns bereits sämtliche Kundenausgaben vorliegen, können wir Emissionen mithilfe von Emissionsfaktoren von Lieferanten oder externen Datenquellen wie Exiabase ermitteln.

Von einem breiteren Blickwinkel betrachtet, liegen die Herausforderungen bei der Messung von Scope-3-Emissionen oft in der Qualität, Verfügbarkeit und Standardisierung von Daten.

Derzeit sind viele Daten bruchstückhaft und können von Land zu Land variieren. Unsere Lösung bietet die Möglichkeit, Daten aus unterschiedlichen Quellen zu kombinieren. Doch um die Erfassung von Scope-3-Emissionen in einem größeren Umfang zu verbessern, bedarf es einer Kombination aus optimierter Datenerfassung, besserer Methodik, technologischen Innovationen und verstärkter Zusammenarbeit.

Nachhaltige Beschaffung – Mit KI bessere Entscheidungen treffen
Wie können nachhaltige Beschaffung und Kosteneinsparungen Hand in Hand gehen?

Wie trägt KI zu einer nachhaltigen und ethischen Beschaffung bei?

KI spielt bei Onventis eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, nachhaltige und ethische Beschaffung zu fördern und Unternehmen zu helfen, fundiertere, effizientere und verantwortungsvollere Entscheidungen entlang der Lieferkette zu treffen.

In unserer EcoSpend-Lösung nutzen wir KI beispielsweise, um Ausgaben aus verschiedenen Systemen automatisch zu kategorisieren und die unterschiedlichen Ausgabenkategorien aus verschiedenen Datenquellen wie Exiobase und GHG mit den Kategorien der Kunden zu vergleichen. So lassen sich Emissionen auf Basis der KI-gestützten Kategorisierung und Emissionsfaktoren berechnen.

Dadurch erhalten unsere Kunden eine präzise Übersicht über ihre Scope-3-Emissionen sowohl auf Kategorien- als auch auf Lieferantenebene. Das macht es leicht, Zielvorgaben zu überwachen und Emissions-Hotspots zu identifizieren. Es führt schließlich auch dazu, dass bewusste Entscheidungen getroffen werden und die nachhaltige Beschaffung gefördert wird.

Worauf konzentriert sich Onventis derzeit?

Ein großes Thema für uns ist EcoSpend. Wir möchten unsere Kunden dabei unterstützen, Scope-3-Emissionen sichtbar zu machen, damit sie nachhaltigere Entscheidungen treffen und die richtigen Fragen an ihre Lieferanten stellen können.

Wir beschäftigen uns intensiv damit, wie uns KI bei der Automatisierung helfen kann und wie sie Einkäufer dabei unterstützt, basierend auf historischen Daten und selbstlernenden Mechanismen bessere Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, die Produktivität zu steigern und Entscheidungsprozesse zu optimieren, indem persönliche Präferenzen, frühere Kaufentscheidungen und andere Faktoren berücksichtigt werden. So können Einkäufer bessere und nachhaltigere Entscheidungen treffen. Das Thema Nachhaltigkeit können wir nicht ignorieren. Deshalb bleibt es ein zentraler Schwerpunkt für uns.

Welchen Mehrwert bietet Ihr Netzwerk?

Nutzer können eine Vielzahl externer Quellen an unsere Plattform anbinden. Onventis verknüpft und integriert all diese Informationen und stellt sie den Nutzern zur Verfügung, damit sie fundiertere Einkaufsentscheidungen treffen können. Onventis ist der zentrale Ort, an dem alles zusammenkommt – nicht nur zur Unterstützung der Einkäufer, sondern auch der Lieferanten. Das ist ein zentraler Bestandteil unserer Vision einer führenden All-in-One-Beschaffungsplattform: Einkäufer und Lieferanten weltweit miteinander verbinden.