Händler und Hersteller sehen sich angesichts der Digitalisierung vielen möglichen Veränderungen gegenüber. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die es zu fällen gilt, wenn man Teil einer zukunftsfähigen Plattformökonomie sein möchte: Schließt man sein Unternehmen an eine Plattform an oder gestaltet man selbst eine? Eine aktive Teilnahme verspricht viele Vorteile: gebündelte Nachfrage und schnelle Kundendurchdringung über einen einzigen Kanal. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Preistransparenz, Wettbewerbsdruck und Markenverwässerung bereiten den Händlern Sorge. Wie eine Plattformstrategie aussehen kann und auf welche Investitionen sich Handelspartner einstellen sollten, um im Plattformgeschäft Fuß zu fassen, diskutierten Joël Kaczmarek, Gründer und Chefredakteur vom Online-Magazin „digital kompakt“, Matthias Müller, Direktor Produktmarketing bei Intershop, und Mercateo Vorstand Dr. Bernd Schönwälder bei der Podiumsdiskussion der Unite Seller Conference.
Für Nischenanbieter mit Alleinstellungsmerkmal und Marktführerschaft kann sich eine eigene Plattform lohnen, so Matthias Müller. Leichter sei es, wenn man sich einer Plattform anschließe, denn der Einstieg ins Plattformgeschäft werde häufig unterschätzt. „Eine Plattform zu werden, bedeutet eine massive Änderung des Geschäftsmodells und der Strategie. Kann ich das überhaupt als Unternehmen leisten und organisatorisch auch abbilden?“, so Müller. Nicht jedes Unternehmen habe zudem das Budget, eine Plattform aufzubauen.